107. | HerbstAuktion
Sie befinden sich hier: Kunst-Auktionshaus WENDLEntdeckenAuktionsberichte107. | Herbstauktion 25. bis 28. Oktober 2023 (Kopie 1)
Nachbericht zur Herbstauktion
Auktion mit überraschenden Zuschlägen im Auktionshaus der Entdeckungen
Vier spannende Auktionstage liegen hinter uns, die von zwei Fernsehteams begleitet wurden. Anlass für die mediale Aufmerksamkeit war die Versteigerung eines der schwarzen Sakkos des weltbekannten Country-Sängers Johnny Cash (1932 – 2003), der auch 20 Jahre nach seinem Tod nicht an Popularität verloren hat. Als Liebhaber seiner Musik übernahm der Firmengründer Martin Wendl selbst das vorliegende Telefongebot und wetteiferte mit anderen Mitbietenden. Der Hammer für das exquisite Stück fiel letztendlich bei 4.200 Euro und ging an einen Thüringer Bieter. Gedreht wurde während der Auktion für das MDR-Thüringen Journal (ab Minute 18:13) und für das ZDF-Magazin „Hallo Deutschland“ (ab Minute 27:10).
Spektakulär war auch die Versteigerung eines barocken Genregemäldes, das mit einem Startpreis von 900 Euro eingeliefert wurde und für 70.000 Euro den Höchstzuschlag der diesjährigen Herbstauktion erhielt. Auf einer Eichenholztafel von 34 x 29 cm stellte der Altmeister emotional bewegend den Handel zwischen einem Edelmann und einem Bauernpaar um dessen unglückliche Tochter in feinster Maltechnik dar. Auf 29.000 Euro kletterte nach langem Bietgefecht die 1847 entstandene schwedische Landschaft des Romantikers J. Dahl. Im Genre der russischen Malerei erzielte die kyrillisch signierte Ansicht des Klosters der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius in Sagorsk den Höchstzuschlag mit 26.000 Euro.
Immer wieder gab es während der viertägigen Auktion mit insgesamt 3.800 Losen hohe Zuschläge, die für Raunen im Publikum sorgten. Die Käufer stammten aus 36 Nationen mit einer globalen Spannweite von Chile bis China. Der weitest angereiste Saalbieter kam diesmal aus San Diego, USA.
Viele der diesmal über 1000 Porzellane wurden in die USA und nach England versteigert. Hervorragende Preise erzielten die ca. 100 Figuren aus dem Nachlass eines Meissen-Sammlers. Alle Stücke wurden verkauft und stark gesteigert. Den höchsten Zuschlag mit 11.000 Euro erreichte die Gruppe „Flora mit Amoretten“ des Modelleurs Friedrich Rentsch. Für 9.000 Euro wurde die große Figurengruppe „Die drei Parzen“ zugeschlagen, die J. J. Kaendler für die russische Zarin Katharina II. 1774 entwarf (in dieser Ausführung um 1860-80).
Die Armbanduhren aus dem Nachlass einer Luxusuhrensammlung erreichten zwischen 1.700 und 16.000 Euro. Glanzstücke waren vor allem hochpräzisen Einzelstücken der Schweizer Manufaktur IWC Schaffhausen. Für 8.000 Euro konnte eine prunkvolle 4-teilige Silbergarnitur mit Tablett verkauft werden. Bei der Asiatika wurde ein stehender Buddha aus Bronze der Ming Dynastie für 10.000 Euro zugeschlagen. Die bekannte abstrakte Bronze des Dresdener Künstlers Wieland Förster (*1930) „Marsyas-Jahrhundertbilanz“, deren Großfigur vor dem Museum in Bautzen steht, erzielte in ihrer verkleinerten Version von 62,5 cm 3.700 Euro. Der französische Bildhauer Louis-Robert Carrier-Belleuse (1848 Paris - 1913 Paris) modellierte den lebensgroßen Pfau mit prächtigem Federrad so naturalistisch, dass die pompöse Majolika-Dielendekoration der Keramikmanufaktur Choisy-le-Roi mehrere internationale Mitbieter auf den Plan rief. Den Zuschlag für 10.000 Euro erhielt ein französischer Telefonbieter.
Aufsehenerregend war ebenso die Versteigerung eines offenen Harzer Messingfrosches. Das Ehrengeleucht erhielt den Zuschlag bei 6.000 Euro. Ein jüdisches Gebetbuch mit Silberbeschlag aus dem Jahr 1764/65 wurde für 3.300 Euro versteigert. Ein bezauberndes Jugendstil-Collier mit Altschliffbrillanten und -diamanten im Originaletui "E. Netter & Cie, Hofjuweliere MANNHEIM" war seiner neuen Besitzerin 7.000 Euro wert.
Trotz herrlichem Herbstwetter kam bei den vielen antiken Weihnachtsdekorationen der Kategorie Spielzeug zwischenzeitlich echtes „Weihnachtsfeeling“ auf, denn der Chistbaumschmuck brachte grandiose Zuschläge zwischen 2.000 und 11.000 Euro. Die meisten Stücke wurden im Saal für ein privates Museum ersteigert. Auch die Puppen, vor allem aber die Blechspielzeuge wurden mit hohen Zuschlägen bedacht. Ein mechanisches Blechauto „Deutsche Wäschereiwerke GmbH“ von Bing stieg beispielsweise auf 5.500 Euro.
Mehrere Jugendstil-Vasen der Glasmanufaktur Loetz erfreuten sich großer Beliebtheit und konnten auf bis zu 2.800 Euro gesteigert werden. Unter den Grafiken überraschte die Radierung „Meeresstille“ des symbolistischen Malers Sigmund Lipinsky (1873 – 1940), die 1.200 Euro erzielte, während zwei Mädchen des Expressionisten Otto Müller (1874 – 1930) für 2.200 Euro unter den modernen Grafiken auftrumpften.
Wir danken allen Einlieferern und Ersteigerern für diese hervorragende Auktion! Nach dem letzten Hammerschlag waren 73 % verkauft. Es gab rund 8.000 angemeldete Live-Bieter, die über lot-tissimo, the Saleroom, Invaluable und die eigene Website, im Saal, per Schriftgebot oder Telefon mitsteigerten. Knapp 1300 Käufer erhalten nun ihre Rechnungen und der Versand bezahlter Waren in alle Welt beginnt.
Auf unserer Website ist weiterhin der traditionelle Nachverkauf als Sofortkauf zum Limit + Aufgeld (21 % + MwSt.) möglich. Unter den Losen sind auch museale Stücke. Ein Blick auf unsere Website lohnt sich!
Unsere nächste Auktion findet vom 21. bis 24. Februar 2024 statt. Wir sind gespannt, welche Antiquitäten, Kuriosa und Kunstwerke wir für Sie versteigern dürfen und freuen uns über Ihre Einlieferung bis zum 24. November 2023. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter +49 3672 424350 oder schreiben Sie uns eine E-Mail mit Fotos der Objekte an kontakt@auktionshaus-wendl.de.