Kunst-Auktionshaus WENDL, Rudolstadt in Thüringen

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101. | HerbstAuktion
27. bis 30. Oktober 2021

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Nachbericht zur Herbstauktion

Der letzte Hammerschlag der 4-tägigen Herbstauktion setzte auch den Schlusspunkt unter das überaus erfolgreiche Jubiläumsjahr „30 Jahre WENDL“. Auf 101 erfolgreiche Auktionen blicken das Firmengründerehepaar Martin und Anke Wendl gemeinsam mit ihrer Tochter Julia Marie Wendl zurück, die zum Jahresbeginn die Geschäftsführung übernommen hatte.

In jeder einzelnen Kategorie konnten auserlesene Seltenheiten angeboten werden, die mit hohen Hammerpreisen beeindruckten. Die Beteiligung war auf allen Gebotswegen rege, wobei viele Kunden erfreut das hauseigene LIVE-Bieten über die WENDL-Website nutzten, in das über die letzten Jahre erfolgreich investiert wurde. Mit einem Höchstgebot von 43.000 Euro erzielte ein unsigniertes Bildnis der Heiligen Maria Magdalena den Topzuschlag der letzten Auktion des Jahres (Limit 650 Euro). Aus dem Nachlass der Fürstin Anna Luise von Schwarzburg (1871 – 1951), der letzten Fürstin von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, stammt das Porträt einer Adligen aus dem 16. Jahrhundert, das unlimitiert zum Aufruf kam und für sagenhafte 11.000 Euro veräußert werden konnte. 

In besonderem Fokus standen die 111 restituierten Lose aus dem Nachlass des Fürstenhauses Reuß ältere Linie. In teils langen Bietgefechten wetteiferten Sammler aus aller Welt um die exquisiten Antiquitäten und Kunstgegenstände des thüringischen Adelsgeschlechts. Besonders begehrt waren die Lose der historischen Waffensammlung, darunter eine prunkvolle Renaissance-Armbrust (Limit: 1.900 Euro, Zuschlag 7.500 Euro), eine 47 kg schwere spätgotische Steinbüchse (Mörser), (Limit 240 Euro, Zuschlag: 8.000 Euro) oder eine Zischägge aus dem 17. Jahrhundert (Limit 240 Euro, Zuschlag 3.900 Euro). Fast 150 Jahre reußischer Geschichte und Anekdoten aus dem Museum wüsste wohl der handgeknüpfte Medaillonteppich aus Nordwestpersien zu berichten, der mit seiner außergewöhnlichen Größe von ca. 3,3 x 6 m bestach und 7.000 Euro erzielte (Limit 800 Euro).

Ein ausgezeichneter Auktionsauftakt gelang mit der Versteigerung des Spielzeugs, das nahezu vollständig verkauft werden konnte. Gute und in Einzelfällen sehr gute Preise brachten die Puppen und Puppenstubenzubehörkonvolute, die aus zwei Privatsammlungen stammten. Man möchte fast behaupten, dass die Knopfaugen des seltenen, weißen Steiff-Teddys besonders leuchteten, als das über 100 Jahre alte Stück den Höchstzuschlag der Kategorie mit 2.800 Euro erzielte (Limit 1.200 Euro). Eine Märklin-Eisenbahn schnellte von 60 auf 750 Euro, während eine unlimitierte kleine Mademoiselle der französischen Puppenfabrik Jumeau von 20 Euro auf 650 Euro kletterte. Zuschläge bis zu 700 Euro erhielten ebenso weihnachtliche Gegenstände oder Erzgebirgsfiguren.

 

Unter den Büchern weckte Martin Frobenius Ledermüllers „Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzung“ reges Bietinteresse (Limit 1.300 Euro, Zuschlag 2.000 Euro). Die goldene Damenarmbanduhr „Cellini“ der Luxusmarke Rolex (Limit 2.400 Euro, Zuschlag 4.600 Euro) als auch eine französische Offiziersuhr mit Grande und Petite Sonnerie, Alarm und Kalendarium beeindruckten unter den Uhren (Limit 1.500 Euro, Zuschlag 2.600 Euro). In der Kategorie Keramik kletterten ein Paar Jugendstil-Bodenvasen von 900 Euro auf 2.800 Euro. Die mit bunten Herbstastern dekorierten großen Vasen stammen aus der Manufaktur des französischen Künstlers Clément Massier (1844 – 1917) und gehörten ursprünglich zum Inventar des Schlosses Baden. „Die Allegorie der Weisheit“ – eine große Elfenbeinfigur unter einer Glasglocke überzeugte in der Kategorie Kleinodien (Limit: 550 Euro, Zuschlag: 1.900 Euro). „Ausreißer“ der Kategorie Metallarbeiten war eine unlimitierte, süddeutsche Eisen-Kassette aus dem 17. Jahrhundert, die auf 2.200 Euro schnellte. Viele Vorgebote und einige überraschend hohe Zuschläge gab es in der Sparte Schmuck. Ein zierlicher Ring mit Altschliffdiamant, Rubinen und Krönchen erzielte bei einem Startpreis von 220 Euro einen Endpreis von 3.600 Euro. Besonders umkämpft waren Schmuckstücke aus Koralle, die Zuschläge bis 3.300 Euro erhielten. 
Beim Porzellan gab es erfreuliche Zuschläge für die frühen wie auch die jüngeren Thüringer Porzellane. Fast einen Meter lang ist die vierspännige Rokoko-Prunkkutsche der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur, die von 650 Euro auf 3.600 Euro gesteigert wurde, während die mit einer Watteauszene verzierte Eidose, die ebenfalls auf 3.600 Euro gesteigert werden konnte, gerade einmal 14,5 cm misst (Limit 650 Euro). Das Porzellangemälder der KPM Berlin mit der Kopie des „Schokoladenmädchens“ konnte von 2.500 auf 3.300 Euro gehoben werden.

Viel und lebhaft beboten wurde die mit über 800 Losen bestückte Kategorie Gemälde. Neben den beiden anfangs genannten Höchstzuschlägen kletterte eine ruhige verschneite Landschaft des Schwaaner Malers Rudolf Bartels (1872 – 1943) von 240 Euro auf 6.500 Euro. Otto Niemeyer-Holsteins (1896-1984) „Winter an der Küste“ erreichte 5.500 Euro (Limit 1.200 Euro). Eine kubistische Stadtansicht, die dem französischen Künstler Jean Lambert-Rucki (1888 – 1967) zugeschrieben ist, verlässt unser Haus für 5.000 Euro (Limit 240 Euro). In der Kategorie Möbel überraschte ein kleiner Webteppich, der wohl aus der Bauhaus-Textilwerkstatt stammt und von 150 Euro auf 1.500 Euro gesteigert wurde. Für 2.200 Euro konnte eine mit Würfelmarketerie verzierte Barock-Kommode verkauft werden (Limit 800 Euro). 

Wir bedanken uns bei all unseren Kunden und Kundinnen für drei erfolgreiche Auktionen im Jubiläumsjahr 2021 und freuen uns viele weitere gemeinsame Jahre.


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102. | Frühjahrsauktion 3. bis 5. März 2022
Einlieferungsschluss: 26. November 2021
Vorbesichtigung: 26. Februar bis 2. März 2022