106. | SommerAuktion
Sie befinden sich hier: Kunst-Auktionshaus WENDLEntdeckenAuktionsberichte106. | Sommerauktion 21. bis 24. Juni 2023 (Kopie 1)
Nachbericht zur Sommerauktion 2023
Das Auktionatorinnen-Team Anke und Julia Marie Wendl bewahrte während des 4-tägigen Auktionsmarathons trotz sommerlicher Hitzewelle einen kühlen Kopf bei der Versteigerung der 3.900 Objekte. Belohnt wurde das Durchhaltevermögen durch großartige Zuschläge und glückliche Kunden, die im Auktionssaal vor Ort, LIVE über die WENDL-Website und die Auktionsportale lot-tissimo, the-saleroom und Invaluable mitsteigerten.
Topzuschlag der Auktion mit 28.000 Euro ist das lebensgroße Bildnis des Heinrich XX. Fürst Reuß zu Greiz (1794 – 1859), das schon während der Vorbesichtigung für Aufsehen sorgte. Der jung verstorbene Maler Raphael Grünler (1831 – 1864) verewigte den Fürsten im Jahr 1855 in Öl auf Leinwand (ca. 230 x 180 cm).
Ein Radschlossgewehr aus der Waffensammlung der Fürsten Reuß jüngere Linie löste ein regelrechtes Bietgefecht aus. Die Tschinke gehört zu den wenigen Stücken der Sammlung, die dem Schlossbrand von 1945 nicht zum Opfer fielen. Das reich verzierte Prunkgewehr mit Messing-, Perlmutt-, Bein- und grünen Steinintarsien wurde für 11.000 Euro verkauft. Eine goldene Savonnette der Manufaktur A. Lange & Söhne mit graviertem Wappen der Stadt Mülheim an der Ruhr wurde für 9.000 Euro versteigert. 3.900 Euro erzielte ein seltener Verwandlungstisch des Leipziger kurfürstlich-sächsischen Hoftischlers Friedrich Gottlob Hoffman (1741 – 1806). Hoffmann galt neben Abraham und David Roentgen als einer der wichtigsten Möbelhersteller des Frühklassizismus in Deutschland. Der um 1800 gefertigte Tisch beeindruckt durch seine verblüffende Wandelbarkeit in Ausführung und Material.
Ein Sommernachtstraum!
Erst bei 14.000 Euro fiel der Hammer für das seltene Meissen-Service mit dem Dekor „Sommernachtstraum“, das mit Motiven aus Shakespeares Traumwelt bemalt ist. Heinz Werner entwickelte 1969/1971 den äußerst aufwändig polychrom gemalten Dekor für die von Ludwig Zepner entworfene Form „Blütenreigen“. Porzellane der Meissener „Kollektivzeit“ waren allesamt stark umkämpft. Das seltene Speiseservice mit „blau-bunten Blumen“, dessen komplizierte Bemalung in Unter- und Aufglasurmalerei schon bei der Herstellung höchst kostspielig war, wechselte für 12.000 Euro den Besitzer. Sehr erfreulich war insgesamt die hohe Verkaufsquote der 850 Porzellane. Fast alle der über 100 Meissener Figuren wurden verkauft. Die großfigurige Allegorie „Die Nacht“ von Heinrich Schwabe konnte mit 6.000 Euro zugeschlagen werden. Das Gegenstück „Der Tag“ brachte 4.200 Euro. 6 KPM-Teller mit hinreißend staffierten Blumen in feinster Weichmalerei erzielten 9.000 Euro.
Nahezu vollständig wurde ein unlimitierter Sammlungsnachlass mit Puppenstubenpuppen, Puppenstubenzubehör und kleinen Puppen im French Style aus Nordrhein-Westfalen versteigert. Darunter befinden sich beispielsweise 3 Mignonetten mit Glasaugen, die auf 2.600 Euro schnellten, eine mechanische „Mozart“-Puppe mit Spieluhr, die 1.200 Euro erreichte, 6 verschiedene Puppenhunde, die 900 Euro erzielten oder eine Rauchfangküche, die für 650 Euro versteigert wurde. Zu den Topzuschlägen gehört zudem eine Schwebebahn im Originalkarton der Firma Richard Stube aus dem Jahr 1957, die für stolze 1.800 Euro einen neuen Platz gefunden hat.
Stimmungsvoll gemalte Landschaften zu jeder Jahreszeit und aus verschiedenen Vegetationszonen erfreuten sich größter Beliebtheit. Eine Sommerlandschaft eines russischen Malers erfreute für 6.500 Euro, während eine russische Winterlandschaft 4.600 Euro brachte. Ein seltener, stehender Bodhisattva erreichte 3.900 Euro. Die lebensgroße Gartenbronze der römischen Göttin Diana mit Jagdhund, gefertigt nach einem Vorbild des US-amerikanischen Bildhauers Edward McCartan (1789 – 1947) konnte für 6.700 Euro versteigert werden.
Auf 3.300 Euro kletterte die Renaissance-Emailminiatur mit der alttestamentarischen Darstellung Johannes des Täufers mit Opferlamm, die der französischen Emailmalerfamilie Pénicaud zugeschrieben ist. Ein Wismutkästchen des 16./17. Jahrhunderts zeigt die Opferung Issaks durch seinen Vater Abraham. Sie war dem Höchstbietendem 2.400 Euro Wert. Ein seltenes figürliches Siegel aus dem 18. Jahrhundert brachte mehrere Bietende zum Schwitzen. Das Petschaft mit vollplastischer Maori-Büste und Gemmen mit mythologischen Darstellungen erzielte 2.200 Euro.
Unsere nächste Auktion findet vom 26. bis 28. Oktober 2023 statt. Wir sind gespannt, welche Antiquitäten, Kuriosa oder Kunstwerke wir für Sie versteigern dürfen und freuen uns über Ihre Einlieferung bis zum 21. Juli 2023. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter +49 3672 424350 oder schreiben Sie uns eine E-Mail mit Fotos der Objekte an kontakt@auktionshaus-wendl.de.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Auktionshaus WENDL-Team