Kunsthistorisch bedeutender Berliner "Schinkelsekretär". Um 1800/1825. Monumentaler Mahagoni-Sekretär aus dem Besitz des Prinzen Wilhelm (Bruder des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III), später im Besitz des Sammlers Wilhelm Dosquet und ausgestellt im Kunstgewerbemuseum Berlin. 1941 aus dessen Nachlass von Hitlers Rüstungsminister und Architekt Albert Speer ersteigert. Seit 1948 in jetzigem Zustand im Besitz eines Erfurter Arztes nachweisbar. Entwurf dem berühmten Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel zugeschrieben. Im Geiste des Klassizismus entstandenes Möbel in strenger, architektonischer, herrschaftlicher Gestaltung: auf breitem Sockel ruhender, durch Pilaster gegliederter Korpus mit lebhaftem Mahagoni-Furnierbild, von profiliertem Kranzgesims bekrönt. Unter ausklappbarer Schreibplatte 4 Schübe, einer von diesen als schmales Geheimfach gearbeitet. Mit klassizistischen, feuerver- goldeten Lorbeerkranz-, Mäanderband-, Palmetten- u. Greifenbeschlägen reich verziert. Innen prächtig gestaltetes Mittelfach, das durch das gekonnte Zusammenspiel von Säulen, Kassettierung und Verspiegelung eine beeindruckende räumliche Tiefenwirkung erreicht. Flankiert von dreischübigen Kästchen und zahlreichen Fächern, mit Geheimfach. Rückseitig Besitzetikett "Dosquet, Berlin..." Alt restauriert, mit Ergänzungen und Umbauten (Teile des ursprünglich auf dem Kranzgesims angebrachten Aufsatzkastens wurden in die Sockelzone eingear- beitet), min. Gebrauchsspuren, kl. Fehlstellen u. min. Defekte. 2 Schlüssel. 166 x 119 x 59 cm. Stiegel, Achim, Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München 2003; Himmelheber/Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels. Klassizismus, Historismus, Jugendstil, München 1973; Sievers Johannes, Karl Friedrich Schinkel, Bd. 6/Möbel, Berlin 1950, S. 64-65.
Limit: 45.000,00 € | Zuschlag: 80.000,00 €
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