Kunst-Auktionshaus WENDL, Rudolstadt in Thüringen

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100th | Summer Auction
23rd to 26th June 2021

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Nachbericht zur Sommerauktion

Erleichtert ließ Auktionatorin Anke Wendl am Samstagabend nach 4 ereignisreichen Auktionstagen und der Versteigerung von 3.800 Losen den letzten Hammer fallen. In 30 Jahren hielt das erfolgreiche Familienunternehmen 100 durchaus nervenaufreibende Auktionen ab, die bis heute von einem treuen Mitarbeiterteam und ebensolchen Kunden begleitet werden.


Zum Auftakt der 100. Jubiläums-Auktion erwartete das Publikum eine Versteigerung der besonderen Art – Schauspieler des Thüringer Landestheaters Rudolstadt und die Künstlerin Ramona Kunze-Libnow untermalten die Sonderkategorie Erotische Kunst mit reizenden Liedern und Gedichten und sorgten im 15-Minuten-Takt für eine kurzweilige Unterbrechung der Auktion. Inspiriert von den leidenschaftlichen Darbietungen wurde S. Monacos „Risveglio“ - ein 127 cm hoher Bronzeakt einer anmutigen Dame – zum Highlight des Abends (Limit: 1800 Euro, Zuschlag: 4.200 Euro).


Innerhalb von einer Minute schnellte am zweiten Auktionstag eine große Kugelbauchvase in der Kategorie Außereuropäische Kunst von 2.600 Euro auf 16.000 Euro. In der Sparte Kleinodien erhielt bald darauf eine kleine runde Stobwasser-Lackdose mit einer Ansicht von Göttingen mit 12.500 Euro (Limit: 150 Euro) das Höchstgebot. „Bauernkeramik“ aus dem Werragebiet war in der Sparte Keramik & Fayence besonders umkämpft und brachte Zuschläge von über 1.000 Euro. Bei 4.600 Euro fiel der Hammer für eine seltene Biedermeier-Demi-Parure mit Amethysten in der Kategorie Schmuck (Limit: 1.500 Euro) und findet im Originaletui nun ihren Weg nach Großbritannien. In der Kategorie Silber kletterte das Bowle-Gefäß mit elf Bechern der Manufaktur Carl Weishaupt von 2.800 auf 3.900 Euro. Ob die auf dem Gefäß aufgebrachten Amethyst-Cabochons tatsächlich vor Trunkenheit schützen, wird nun der Käufer des Objektes herausfinden können.

Zu Beginn des dritten Auktionstages hielt die Versteigerung des Spielzeugs Auktionatorin Anke Wendl besonders auf Trab. Nur 10 der angebotenen 223 Lose dieser Sparte blieben übrig. Den Höchstzuschlag erhielt ein sogenanntes Kakelorum – ein museales Kugelspiel aus den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts, dass von 390 auf 6.000 Euro gesteigert wurde. Aus eben dieser Zeit stammt auch ein Paar Empire-Räuchergefäße aus Eisenguss der KPEG Sayner Hütte, die der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) entwarf (Limit: 420 Euro, Zuschlag: 1.500 Euro). In der Kategorie Grafiken konnte für 3.300 Euro (Limit: 1.900 Euro) eine Studie mit Picknick-Szene der französischen Malerin Berthe Morisot (1841 – 1895) verkauft werden. Morisot konnte als erste Frau der Gruppe der Impressionisten beitreten und gehörte somit zur Pariser Avantgarde. Für einen überraschend hohen Zuschlag in der Kategorie Varia sorgte ein sehr aufwändig beschnitztes Mangelbrett aus dem Jahr 1792, das von 20 Euro auf 2.800 Euro stieg.

Wohl aus dem Umkreis des Münchener Bildhauers Johann Baptist Straub (1704 – 1784) stammt ein schwebender barocker Putto, der in der Kategorie Skulpturen von 750 auf 10.000 Euro gesteigert wurde. Den Höchstzuschlag in der Kategorie Möbel errang mit 10.500 Euro ein klassizistischer Damensekretär aus der Werkstatt des bekannten Leipziger Möbelherstellers Friedrich Gottlob Hoffmann (1741 – 1806)  (Limit: 8500 Euro).

1200 Objekte der Kategorien Porzellan und Gemälde kamen am letzten Versteigerungstag unter den Hammer. Für 5.000 Euro konnte eine kleine Potpourri-Vase der Manufaktur Meissen verkauft werden, die in feinstem Pâte-sur-Pâte-Dekor mit Venus und Puttendarstellungen bemalt ist (Limit: 650 Euro). Eine gerade mal 13 cm hohe Teedose mit Wappendarstellung des studentischen Corps „Borussia Bonn“ erzielte stolze 3.300 Euro (Limit: 140 Euro). Gute Preise und hohe Steigerungsraten waren vor allem bei den Porzellanen der Meissener Manufaktur zu beobachten.

 

Ganz besonders spannende Bietgefechte gab es bei den Gemälden. Von 420 Euro auf unglaubliche 15.000 Euro konnte das unsignierte, geheimnisvolle Bildnis eines jungen Mädchens mit weißem Kopftuch gesteigert werden. Ebenso umkämpft war das melancholische Landschaftsgemälde „Nach dem Regen“ des Weimarer Malers Karl Buchholz (1849 – 1889), dass für 12.000 Euro zugeschlagen wurde (Limit: 1.600 Euro). Ein unlimitiertes, kleines impressionistisches Gemälde eines unbekannten Malers „CR“ mit Kanufahrern auf einem Gewässer erzielte 7.500 Euro. Von 300 Euro auf 6.000 Euro wurde ein restaurierungsbedürftiges Aquarell gesteigert. Es zeigt Szenen aus dem Alten Testament und wird umrahmt von einem Passepartout mit Insekten und Früchten, welches der Malerin Maria Sibylla Merian (1647 – 1717) zugeschrieben wird (Limit: 300 Euro).

 

Nun heißt es wieder: „Nach der Auktion ist vor der Auktion“.
Die Herbstauktionfindet vom 28. bis 30. Oktober 2021 statt und wird unter dem Motto „30 Jahre WENDL“ ebenso als Jubiläumsauktion gefeiert und besonders stark beworben.

Möchten Sie uns Ihre Kostbarkeiten zum Verkauf anvertrauen? Wir freuen uns auf Ihre Offerten! Einlieferungsschluss für die 101. Auktion ist der 23. Juli 2021.
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